Am 29.06.2024 fuhren wir nach Mössingen mit drei Zielen. Die erste Station war am Hirschkopf. Unser Führer Armin Dieter berichtete uns interessant und anschaulich über das Naturereignis vom Bergrutsch am 12. April 1983. Damals brach nach tagelangem Regen die Albkante auf einer Länge von 600 m ab. Bei diesem Ereignis wanderte eine große Erdscholle mit Bäumen hangabwärts. Die Bäume überlebten und stehen heute noch einige Meter von der Steinwand entfernt. Durch den Abbruch entstand eine riesige Steinwüste ohne pflanzlichem und tierischem Leben, eine biologische Nullzone. Unterhalb des Abbruchs bildete sich ein bis zu 30 m tiefer Graben, der sich im Laufe der Zeit mit Wasser füllte. Heute ist die Steinwüste vollständig überwachsen und in der Steinwand brüten Wanderfalken und Kolkraben. Bis heute ist der Bergrutsch nicht zum Stillstand gekommen und das Gelände steht unter Naturschutz.
Unser zweites Ziel war am Nachmittag das NABU-Vogelschutzzentrum, Pflegestation für verletzte Vögel. Frau Strege, eine sehr engagierte Mitarbeiterin, gab uns Einblicke in die schwierige Aufzucht von Singvögeln. In Volieren sahen wir Störche, Falken, Bussarde, Elstern, Spatzen, Finken und andere. Zur Freude aller wurden bei unserem Abschied drei Turmfalken in die Freiheit entlassen.
Unser drittes Ziel war am späten Nachmittag der Rosenpark des Ehepaars Gäbele. Vor 30 Jahren begannen sie eine aufgelassene Mülldeponie zu begrünen. Durch ihre große Liebe zu Rosen entstand der Rosenpark mit unzähligen Rosenbüschen. Im Laufe der Zeit kamen einheimische und exotische Bäume hinzu, wie Hopfenbuche, Blasenstrauch, verschieden Weiden und vieles mehr. Beeindruckend waren die vielen Rambler-Rosen, die bis in die Gipfel der Bäume wachsen. Zur Erinnerung an die Müllhalde hatte Frau Gäbele fantasievoll Schrott bepflanzt, z.B. ein altes Auto, Sitzmöbel, Badewanne, Herd uns so weiter. Aus der Deponie gewinnt man heute noch Biogas, mit dem das dortige Freibad beheizt wird. Das ganze Gelände ist inzwischen dicht bewachsen von Pflanzen aller Art, die sich dort von selbst ansiedelten. Bewundert haben wir, mit wieviel Herzblut das Ehepaar Gäbele das Kleinod weiterentwickelt.
Dank an Herrn Dr. Lederbogen, der diesen lehrreichen Ausflug organisiert hat.
Autorinnen: Ulrike von der Heide und Marlies Schaper